Marie (2) bittet: „Helft meinem Papa!"

Hintergrundinformationen

Das wichtigste was Sie über die Stammzellenspende wissen müssen

1. Einen geeigneten Stammzellspender für einen Patienten zu finden, ist unglaublich schwer. Entscheidend für die Übertragung von Stammzellen ist die Übereinstimmung der Gewebemerkmale (HLAMerkmale) zwischen Spender und Patient. Diese ist äußerst selten, da über 7.000 verschiedene Gewebemerkmale bekannt sind, die in Abermillionen Kombinationen auftreten können. Deshalb: Jeder Einzelne zählt!

2. Über 2,7 Mio. Spender sind mittlerweile bei der DKMS registriert. Dennoch wartet jeder fünfte Blutkrebspatient in Deutschland, der eine Transplantation benötigt, vergeblich auf einen geeigneten Spender.

Daher sind auch Sie so wichtig: Ihre Stammzellen können vielleicht schon morgen Leben retten.

3. So werden Sie potenzieller Lebensspender:

Voraussetzung ist, dass Sie zwischen 18 und 55 Jahre altund bei guter Gesundheit sind. Mit einem Bluttest (nur 5 ml) werden erste Gewebemerkmale bestimmt.Zeigen diese eine Übereinstimmung mit denen eines Patienten, folgen weitere Tests – Ihr endgültiges Einverständnis vorausgesetzt.

4. Die Stammzellen befinden sich in hoher Anzahl im Knochenmark (nicht Rückenmark!) des Beckenkamms.Werden Sie aufgrund der Tests als einer der wenigen ermittelt, die vielleicht Leben rettenkönnen, gibt es zwei verschiedene Verfahren, Stammzellen zu spenden:

Die periphere Stammzellentnahme (wird in 80 % der Fälle angewandt)

• Dem Spender wird über fünf Tage ein körpereigener, hormonähnlicher Stoff (Wachstumsfaktor GCSF)verabreicht. Dieses Medikament bewirkt, dass sich vermehrt Stammzellen im fließenden Blut befinden, die über ein spezielles Verfahren (Apherese) aus dem Blut gesammelt werden.

• Während der Einnahme des Medikaments können grippeähnliche Symptome auftreten.

• Ein stationärer Aufenthalt ist nicht notwendig.

• Dieses Verfahren wird bei DKMS-Spendern seit 1996 angewandt. Nach heutigem Stand der Forschung sind Langzeitnebenwirkungen nicht belegt.

Die Knochenmarkentnahme

• Unter Vollnarkose wird dem Spender aus dem Beckenkamm ca. 5 % seines Knochenmarks entnommen.

• Innerhalb von zwei Wochen regeneriert sich das Knochenmark beim Spender vollständig.

• Nach der Entnahme kann für ein paar Tage ein lokaler Wundschmerz bestehen.

• Zur Knochenmarkentnahme verbleibt der Spender für zwei bis drei Tage im Krankenhaus.

• Das Risiko beschränkt sich bei dieser Methode im Wesentlichen auf das übliche Narkoserisiko.

Die Entscheidung, welches Verfahren zur Stammzellgewinnung beim Spender angewandt wird, richtetsich nach den Belangen des Patienten. Nach Möglichkeit wird aber auf die Wünsche des SpendersRücksicht genommen. Bei beiden Verfahren werden der Verdienstausfall und alle anderen Kosten desSpenders von der Krankenkasse des Patienten übernommen.

5. Geldspende: Die Registrierung eines Lebensspenders kostet die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei 50 Euro. Aufgrund der Sozialgesetzgebung ist es den Krankenkassen nicht möglich, die Kosten der Ersttypisierung zu bezahlen. Sie können Ihre eigene Registrierung oder die eines anderen finanziell vor Ort unterstützen.

6. Weitere Informationen erhalten Sie vor Ort, unter www.dkms.de oder direkt bei der DKMS.

DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesellschaft mbH · Kressbach 1 · 72072 Tübingen · Tel. 0 70 71 / 9 430· Fax 0 70 71 / 9 431499